Moment oder Wahrheit. Richard Avedon.

Die meisten Fotos sehen wir auf Monitoren oder Displays. Von hinten angestrahlt oder irgendwie anders elektronisch wiedergegeben. Um so beeindruckender finde ich es immer wieder, wenn ich vor einem Foto stehe, dass mit dem Silber Gelatine Verfahren auf Fotopapier gebracht wurde. Wie vor einer Woche in der Ausstellung Richard Avedon, Wandbilder und Porträts, im Brandhorst Museum.

Richard Avedon darf als einer der bedeutendsten Modefotografen des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Er war es, der die Haute Couture aus dem Fotostudio in die alltägliche Umgebung brachte. Als Porträtfotograf zeigte Avedon vor allem seine politische Seite als liberal eingestellter Mensch. 1963 fotografierte er die Bürgerrechtsbewegung im Süden der USA. Er ging in Kliniken, um dort das Leben Geisteskranker zu dokumentieren. Seine Porträts von Wanderarbeitern aus dem amerikanischen Westen (Fotobuch: In the American West) galten vielen als unamerikanisch und sorgten für Kontroversen. Dennoch wollten Prominente aus Politik und Kultur unbedingt von ihm porträtiert werden.

„Eine Fotografie zeigt nie die Wahrheit.“, sagt Richard Avedon.

Auch wenn Avedons Porträts oft wie authentische Momentaufnahmen wirken, inszenierte er diese nach seinen eigenen Aussagen aber. Das Bild sagt nicht die Wahrheit über den Abgebildeten. Neben dem oben genannten gibt es noch ein zweites bekanntes Avedon Zitat, dem ich mich im Gegensatz zum ersteren ohne Vorbehalte anschließe: „Ohne Fotografie ist der Moment für immer verloren, so als ob es ihn nie gegeben hätte.“

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