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Peinlichster Moment als Fotograf.

Ein Glas ist mal voll, mal halbvoll. Oder es ist leer. Was aber, wenn es fehlt?

Vor einigen Jahren, an einem schönen Montag im Sommer, stand für den Abend wieder einmal Klaus Ecks Social Media Monday auf dem Programm. Damals fand der noch im Moccar Pompidou an der Hackerbrücke statt. Nach allerlei stressigem Tagesgeschäft freute ich mich darauf, den Abend als Fotograf begleiten zu können und viele Freunde wiederzusehen.

Der Schock als ich den Kameraschalter von OFF auf ON drehte.

Nichts. Die Kamera war wie tot. Die Kontrollleuchte schwarz. Ich stand vorm Eingang des Moccar und starrte in das leere Akkufach. Der Akku lag noch im Ladegerät. Das Ladegerät zuhause. Hin- und Rückweg 45 Minuten. Ersatzakku- und Zweitausstattung hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, da noch gar nicht so richtig feststand, ob Fotograf nach zwei Jahrzehnten als Grafiker zu meinem Hauptberuf werden sollte. Ich steuerte an Maren Martschenko und Franziska Schmid vorbei, die mich gewohnt herzlich begrüßten und sich mit mir unterhalten wollten. Ich muss den beiden wie eine roboterhafte Kopie meiner selbst vorgekommen sein, als ich nach einer spärlichen und wortkargen Begrüßung weiter zog.

Was tun?

Ich telefonierte mit Kira Nezu, die die #smcmuc Abende zu der Zeit auch ab und an fotografierte. Sie war zu weit entfernt, als dass sie mir früh genug einen Akku hätte bringen können. Bei der Gelegenheit erfuhr ich, dass zwei AA Batterien in das Fach passen und als Akku funktionieren könnten. Die hatte ich allerdings auch nicht dabei und die nächste Gelegenheit, welche zu kaufen, war auch zu weit weg. Ich setzte Doris Schuppe in Kenntnis. Mit ihr besprach ich normalerweise zu Beginn immer, welche Fotos an dem Abend besonders wichtig waren. Ihr gelang es, Thomas Euler ausfindig zu machen, dessen Kamera ich für den Abend dann benutzen konnte. Geschafft.

Es hätte schlimmer kommen können.

Einem Kollegen ist es mal viel schlimmer ergangen. Er war auf einem Job für einen großen, für ihn außergewöhnlich wichtigen Kunden. Am Ende nahm er den Chip aus der Kamera, um den Inhalt auf den Rechner zu ziehen. Doch der Chip war leer. Aus irgendeinem Grund war der komplette Inhalt futsch.

Was war Dein peinlichster Moment als Fotograf?

 

Titelfoto: Stephanie Wiesner.

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