Kurze Brennweite macht ein schlankes Gesicht.

Schon mal jemandem Abseits erklärt, oder erklärt bekommen? Und? Alles klar? Ging so, hm? Auch in der Fotografie gibt es ein paar Regeln, die sich mit Worten nicht so leicht und schnell veranschaulichen lassen. Veranschaulichen. Und da sind wir auch schon beim Stichwort. Ein Schaubild bringt komplexe Sachverhalte schnell auf den Punkt. Wie das im Folgenden zum Thema Brennweite.

Lange Brennweite macht dick.

Querstreifen machen dick, Längsstreifen schlank, heißt es wenn es um Kleidung geht. Wobei hier erwähnt sei, dass dies eine These ist, die sehr kontrovers diskutiert wird und nicht wirklich eindeutig zu beweisen ist. Manche behaupten auch einfach das Gegenteil.

Anders verhält es sich bei der Auswirkung unterschiedlicher Brennweiten auf das Aussehen von Gesichtern, Körpern und Räumen. Das zeigt die hier zu sehende Bildfolge (Quelle: GIPHY) sehr deutlich.

http://giphy.com/gifs/l2JJu55Y2LSvkbBqo/html5

Bei der in der Serie kürzesten Brennweite von 16 mm wird das Gesicht des Jungen extrem schmal und verzerrt beziehungsweise nach vorne und hinten in die Länge auseinandergezogen. Die optische Entfernung zwischen dem Baum im Hintergrund und unserem Hauptdarsteller ist viel größer als bei einer Brennweite von zum Beispiel 70 mm. Die Nase wirkt im Vergleich zum schlanken Gesicht riesig, die Augen klein.

In der klassischen Porträtfotografie liegt die Spanne der empfohlenen beziehungsweise beliebten Brennweiten zwischen 50 und 85 mm. Vor allem deswegen, weil ein Gesicht dann dem gleichkommt, wie der Mensch es in echt, mit dem bloßen Auge sieht. Die erkennbaren Verzerrungen, vor allem unterhalb dieses Bereiches werden allerdings auch immer öfter als stilistisches Mittel eingesetzt und anerkannt.

Bei der im Schaubild längsten Brennweite von 200 mm fällt vor allem auf, dass der Baum im Hintergrund, der bei 16 mm sehr weit weg war, nun nicht mehr als zwei Schritte hinter dem Jungen zu sein scheint, dessen Gesicht jetzt fast schon ein Mondgesicht ist, so breit und rund.

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