Wie sich unterschiedliche Brennweiten auf die Proportionen innerhalb eines Fotos auswirken, wird mit dem Schaubild aus meinem Blogpost Kurze Brennweite macht ein schlankes Gesicht. deutlich. In diesem Post geht es um die Tiefenschärfe beziehungsweise die Schärfentiefe in Beziehung zur verwendeten Blende.
Was versteht man unter Tiefenschärfe?
Heißt es nicht überhaupt Schärfentiefe statt Tiefenschärfe? Die Sprachwissenschaftler sagen, beide Begriffe haben dieselbe Bedeutung. Punkt. Das hätten wir also schon mal (er)geklärt.
Ich finde allerdings, im Vergleich zu Tiefenschärfe deutet das Wort Schärfentiefe schon ein wenig besser an, worum es geht. Eventuell ist es hilfreicher Schärfentiefe zu sagen, wenn man den damit verbundenen Sachverhalt erklären möchte. Lange Rede … etc. Bei 9GAG gibt es eine kleine GIF Animation, die die Schärfentiefe sehr schön veranschaulicht.
http://9gag.com/gag/aNnB1OK?ref=fb.s
In der Fotografie ist die Schärfentiefe der Bereich, in dem Objekte ausreichend scharf abgebildet werden. Wobei ausreichend natürlich relativ ist und von Auge zu Auge unterschiedlich bewertet wird. Tiefe meint hier die Tiefe des Raums, in die Richtung, in die das Objektiv zeigt. Eine Strecke auf der Z-Achse. Eine große Schärfentiefe, also Schärfe von ganz vorn im Foto bis weit in den Hintergrund erreicht man mit kleinen Blendenöffnungen oder Objektiven mit kurzen Brennweiten.
Große Blende, wenig Tiefenschärfe.
In der Porträtfotografie arbeitet man häufig mit so geringer Tiefenschärfe, beziehungsweise mit so großen Blendenöffnungen, dass die Augenpartie scharf und die Ohrläppchen beinahe schon wieder unscharf sind.
Übrigens, je größer die Blendenöffnung desto kleiner die ihr zugewiesene Zahl. Auf der Oberseite der meisten Objektive gibt es eine Anzeige für den Schärfentiefenbereich. Unter dem englischen Kürzel für Schärfentiefe, DOF (Depth of Field), gibt es einige Apps, die den Schärfentiefenbereich je nach Blendenzahl berechnen und anzeigen.